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Die Möwe, der Hund und das Eierbrötchen

Letztens waren Tinta und ich am Rhein. Und da ist eine lustige Geschichte passiert.
Also zuerst einmal waren wir gar nicht am Rhein. Zuerst hatten wir nämlich einen Auftritt. Und nach so einem Auftritt sind Tinta und ich meistens hungrig und ein wenig müde. Öfter streiten wir auch, weil die Tinta meint, immer nur Pommes ist ungesund. Aber Pommes sind doch meine Lieblingsspeise. Am besten Pommes rot-weiß. Manchmal geht die Tinta auch mit mir Pommes essen. Aber nicht so oft. Sie sagt dann immer: “ Holle, wenn Du nicht jeden Tag Pommes isst, sondern nur manchmal, dann kannst Du Dich richtig auf die Pommes freuen. Und ausserdem ist Gemüse auch lecker.” Ich hatte aber gar keinen Bock auf Gemüse an dem Tag. Also haben wir uns auf Brötchen geeinigt. Und bei der Auswahl waren wir sogar einer Meinung. Tinta und ich haben beide ein Eierbrötchen genommen. Und ne Cola durfte ich mir auch kaufen. Sogar Tinta hat sich ne Cola ausgesucht. Sowas trinkt die Tinta sonst fast nie. Und weil es ein schöner, sonniger Tag war, sind wir mit unserer Verpflegung an den Rhein gegangen und haben uns da in den Sand gesetzt. Ach war das klasse.

Nicht weit von uns entfernt war eine kleine Möwe. Ich glaube, die hatte auch ordentlich Hunger. Jedenfalls hat die uns die ganze Zeit beobachtet. Die sass ganz in unserer Nähe auf einer kleinen Mauer. Die hat wohl gehofft, dass uns was vom Brötchen fällt. Die war auch schon ganz nervös. Die ist immer von der Mauer ein Stück weggeflogen, dann aber sofort wiedergekommen und hat uns beobachtet. Und dann ist es passiert.
Tinta hat ein Stück Ei von ihrem Brötchen verloren. Das ist neben uns in den Sand gefallen. Ich konnte richtig sehen, wie der Möwe das Wasser im Schnabel zusammengelaufen ist. Von uns aus hätte die das Ei gerne haben können. Ei mit Sand dran schmeckt nämlich nicht so gut. Jedenfalls uns nicht, der Möwe schon. Aber irgendwie war die Möwe zu ängstlich, sich das Ei zu nehmen. Die hat zwar immer auf das Ei geschielt und nervös mit den Flügeln geschlagen. Aber abgeholt hat sie sich das Ei nicht.

Und irgendwann sind die Tinta und ich dann gegangen. Als wir ein Stückchen weg waren hat die Tinta gesagt: “Du Holle, lass uns doch mal zurück gehen. Ich will sehen, ob sich die Möwe das Ei jetzt holt.”  Also sind wir wieder umgedreht. Aber von der Möwe war nichts mehr zu sehen. Als wir dann fast bei der Stelle mit dem Ei waren, kam uns ein Mann mit einem kleinen dicken Dackel entgegen. Der Dackel muss aber wirklich gute Augen gehabt haben. Plötzlich wurde der ganz schnell. So dick wie der war, hätte ich dem dieses Tempo gar nicht zugetraut. Schwupps war der bei dem Ei, hat seine Zunge ausgefahren und schon war das Ei verschwunden.

In dem Moment kam unsere Möwe auch wieder angeflogen. Ich kann Euch sagen, die hat vielleicht ein blödes Gesicht gemacht, als die gesehen hat, wie der Dackel das Ei gefressen hat. Die Tinta hat mich dann gefragt: “Und Holle, was lernst Du daraus?” Solche Fragen kann ich ja nun gar nicht leiden. “Dass Möwen blöd sind,” habe ich geantwortet. “Falsch”, hat die Tinta gesagt. “Geduld sollte man haben”, meinte sie stattdessen.

Eigentlich mag ich solche Wahrheiten ja nicht. Aber in diesem Fall könnte die Tinta sogar recht haben.

Bis neulich.

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